Seit den 1920er Jahren ist die Relevanz des Bakteriums Escherichia coli (E. coli) als Ursache von Infektionen bekannt. In den darauffolgenden Jahren wurde E. coli zunehmend als Auslöser von Magen-Darm-Erkrankungen identifiziert.
E. coli zählt zur Gruppe der gramnegativen, stäbchenförmigen Bakterien, die zur Familie der Enterobacteriaceaen gehören. Sie kommen natürlicherweise im Darm von Menschen und Tieren vor und umfassen sowohl apathogene, als auch fakultativ pathogene und obligat pathogene Stämme.
ENTEROPATHOGENE VARIANTEN VON ESCHERICHIA COLI
Die beiden obligat pathogenen Stämme EHEC (enterohämorrhagische E. coli) und EPEC (enteropathogene E. coli) gehören zu den bedeutendsten Erregern bakterieller Gastroenteritiden, die milde bis schwere Verläufe auslösen können. Die Symptome umfassen unter anderem blutige Durchfallerkrankungen, Bauchkrämpfe oder Fieber. Jedoch ist EHEC zusätzlich mit schweren Komplikationen wie dem hämolytisch-urämischen Syndrom assoziiert, das zu akutem Nierenversagen führen kann. Während EHEC Shiga-Toxine (Stx), wie stx1 und stx2 produzieren, exprimiert EPEC das eae-Gen. Dieses Gen ist für die Produktion des Virulenzfaktors Intimin zuständig, das vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern zu Durchfall führt.
Eine Infektion mit den pathogenen Bakterien erfolgt primär durch Schmierinfektion. Die Hauptinfektionsquelle stellt der Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln wie Rohmilch, Hackfleisch oder Gemüse, sowie verunreinigtes Wasser dar. Ebenso ist eine Infektion durch den Kontakt mit einer infizierten Person möglich. Besonders gefährdet sind vor allem Schwangere, Säuglinge, Kleinkinder unter 5 Jahren, ältere Menschen, sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem.
Die Prävention von EHEC- und EPEC-Infektionen basiert auf der Unterbrechung der Übertragungskette durch die Aufrechterhaltung der Lebensmittel-, Hände- und Trinkwasserhygiene. Eine konsequente Einhaltung hygienischer Standards kann das Infektionsrisiko signifikant reduzieren.
Dafür ist es wichtig die Händehygiene strikt einzuhalten, vor allem nach Kontakt mit Tieren oder vor der Zubereitung von Mahlzeiten. Zudem ist es ratsam Fleisch vollständig durchzugaren, auf Rohmilch sowie auf rohe Wurstwaren zu verzichten. Obst und Gemüse sollte gründlich gewaschen oder geschält werden, da dies die Keimlast reduziert.
MELDEPFLICHT GEMÄß INFEKTIONSSCHUTZGESETZ
In Deutschland sind EHEC Ausbrüche überwiegend auf Lebensmittelkontaminationen zurückzuführen. Sowohl EHEC- als auch EPEC-Infektionen unterliegen in Deutschland der namentlichen Meldepflicht nach §7 gemäß dem Infektionsschutzgesetz (IfSG).
Für eine schnelle Rückverfolgung der Infektionsquelle sowie für eine Prävention von enteropathogenen Escherichia coli Ausbrüchen, hat CONGEN das SureFast® EHEC/EPEC 4plex (Art. Nr. F5128) Kit entwickelt. Dies ist ein real-time PCR Test zum direkten qualitativen Nachweis und zur Differenzierung spezifischer DNA-Sequenzen der Escherichia coli Virulenzfaktoren stx1 (Subtyp a-d), stx2 (Subtyp a-g) und eae, sowie des Escherichia coli und Shigella spp. Virulenzfaktors ipaH in Anreicherung von Lebensmitteln. Das 4plex Kit kann auf allen gängigen real-time PCR Geräten, die mindestens vier Reporterfarbstoffe gleichzeitig in den Kanälen FAM, VIC/HEX, ROX und Cy5 detektieren können, verwendet werden und hat eine Nachweisgrenze von ≤ 5 DNA-Kopien.
Zur weiteren Differenzierung der E. coli Stämme bietet CONGEN real-time PCR Kits an, die einen direkten qualitativen Nachweis spezifischer DNA-Sequenzen von E. coli Seroytypen ermöglichen, wie das SureFast® Escherichia coli Serotype I 4plex (Art. Nr. F5167) und das SureFast® Escherichia coli Serotyp II 4plex (Art. Nr. F5168) an.


